Wege zur Kooperation
Die Justiz stellt wichtige Weichen, wenn es darum geht, den Parteien bei ihrer Konfliktbewältigung zur Seite zu stehen. Ihre Rolle ist dabei nicht unumstritten. Ist sie Entscheider, Vermittler oder Wegbereiter? Der Kongress setzt sich mit den best practice Modellen auseinander und scheut auch keinen internationalen Vergleich.
Dies ist der 2. Kongress in Piesport zur Frage nach Wegen zur Kooperation. Diesmal stehen die juristischen Schnittstellen im Vordergund. Ihre Gastgeber sind der Verband integrierte Mediation und das diesem angeschlossene AL-Institut. Die methodische Auseinandersetzung, wie und unter welchen Bedingungen die strategische Migration von der Konfrontation zur Kooperation als deren Folge gelingen kann ist ein Anliegen mit dem sich die nunmehr 250 Mitglieder des Verbandes Integrierte Mediation e.V. seit seiner Gründung im Jahre 2001 befassen. Näheres unter www.in-mediation.eu/gerichtsmediation
Das geht uns alle an
Auch wenn das Thema justizlastig erscheint geht es Alle an. Denn jedermann ist davon betroffen, wie die Justiz mit den Konflikten der Parteien – aber auch mit eigenen Konflikten – umgeht. Die Veranstaltung wendet sich deshalb an Richter, Anwälte, Mediatoren, Psychologen, Sozialarbeiter, Politiker und an alle, die sich für die Möglichkeiten interessieren, wie die Justiz dem Bürger zu einer interessengerechteren Lösung verhelfen kann – oder auch nicht. Das Thema ist aktuell! Mediationsgesetze sind in Vorbereitung. Der Justiz kommt dabei – ob gewollt oder nicht – eine tragende Rolle zu. Die Justiz sollte dem Menschen dienen. Damit sich diese Regel nicht umkehrt und der Mensch am Ende zum Diener der Justiz wird ist es erforderlich, die Rolle der Justiz und der Politik zu hinterfragen.
Der Titel dieses 5. internationalen Kongresses des Verbandes „integrierte Mediation“ besagt, worum es eigentlich geht. Die Erkenntnis, dass Konflikte am Besten kooperativ zu lösen sind, stellt die Justiz vor eine besondere Herausforderung. Muss sie sich zurückziehen, damit die Parteien kooperieren können? Soll sie die Parteien zur Kooperation anhalten? Oder ist es gar ihr Auftrag die Parteien in eine Kooperation zu zwingen?
Die klassische Justiz ist konfrontativ aufgestellt. Gerichtliche Vergleiche stehen in dem Ruf, nur unbefriedigende Kompromisse zu sein. Konsensuale Vergleiche werden der Mediation vorbehalten. Die Gerichte behelfen sich mit den Kombinationsmodellen der gerichtsnahen Mediation (ein Richter vermittelt den Fall an einen Mediator) oder der der gerichtsinternen Mediation (der erkennende Richter vermittelt den Fall an einen Richter-Mediator). In Rheinland-Pfalz wurde darüber hinaus das Modell der integrierten Mediation erprobt (der erkennende Richter mediiert in einem Hybridverfahren, indem er den mediativen Prozess in das Gerichtsverfahren integriert). Inzwischen liegen hinreichende In- und ausländische Erfahrungen vor, die es erlauben, das best practice Modell zu identifizieren. Auf dem Kongress stellen Ihnen erfahrene Referenten alle denkbaren Modelle vor. Wir laden Sie ein, die Chancen verschiedener Varianten der Gerichtsmediation auch für die Profession der Mediatoren zu erkennen und ihre Risiken für alle davon betroffenen Professionen und vor allem für die Parteien zu minimieren.
Die Konferenz findet am Samstag, dem 26.6.2010 in Piesport (bei Trier) statt. Sie beginnt um 9:30 ud endet um 18 Uhr. Die vortrragenden Experten sind (in der Veranstaltungsreihenfolge): Aloys Leyendecker (Mediator, AL-Institut), Srdan Shimaz, (Richtermediator und ehem. Präs. des high commercial court in Zagreb), Manus Leyendecker (Mediator), Minister Dr. Heinz Georg Bamberger, Prof. Dr. Josef Neuert (FH Kufstein) Arthur Trossen (Mediator, Int. Expert of Mediation)
Wer, wann und wo?
Tagungsort is das Bürgerhaus in Piesport, Ausoniusstraße 6, 54498 Piesport (Piesport ist ein historischer Weinort an der Mosel nahe bei Trier!). Eine Tagungspauschale i.H.v. 30,- EUR (Pausengetränke und Mittagsbuffet inklusiv) wird erhoben. Eine Anmeldung ist aus organisatorischen Gründen erforderlich bei: AL-Institut, Konfliktberatung & Mediation, Im Landkapitel 12, 54498 Piesport, Tel. 06507-701580; per mail: ALInstitut@t-online.de. Die Tagung gilt als eine Fortbildungsveranstaltung zur Mediation.
Auf Ihre Teilnahme und Mitwirkung freuen sich: Integrierte Mediation e.V. und AL-Institut
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