Entscheidungshilfe Mediatorenwahl2024-01-17T01:04:07+01:00

Entscheidungshilfe
zur Wahl geeigneter Mediatoren

Der Mediator ist eine Person, der alle Parteien vertrauen sollen
Mediator

Wenn Sie sich mit Hilfe der Anleitung zur Wahl des am besten geeigneten Verfahrens der Konfliktbeilegung für eine Mediation entschieden haben, kommt die nächste Frage auf, wer sie durchführen soll.

§2 Abs. 1 Mediationsgesetz besagt wortwörtlich: „Die Parteien wählen den Mediator aus„. Sie sollten sich dieses Recht niemals nehmen lassen. Allerdings müssen alle Parteien einen Mediator oder eine Mediatorin finden, dem oder der sie die notwendige Kompetenz zutrauen und vertrauen können. Einen Hinweis auf die Leistungsanforderungen finden Sie bereits bei den Fallbeispielen. Wählen Sie sorgfältig.

Wo und wie finde ich den passenden Mediator?

Was ist ein passender Mediator?2024-01-05T12:57:26+01:00

Kurz gesagt, eine Person, die so distanziert ist dass sie neutral sein kann aber auch so nah ist, dass sie ihr vertrauen können und eine Person, die sich in der Mediation und der Materie so gut auskennt, dass sie den Weg in eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung aufzeigen kann, ohne die Lösung vorzugeben.

Kommt es auf die Ausbildung an?2024-01-05T13:00:51+01:00

Ja und Nein. Die Ausbildung gibt auf jeden Fall einen Anhaltspunkt. Leider sind die Titel wenig aussagekräftig. Wussten Sie, dass der zertifizierte Mediator nur eine Eingangsanforderung erfüllt und keinesfalls einen komplett ausgebildeten Mediator kennzeichnet? Wenn sich ein zertifizierter Mediator für eine Familienangelegenheit anbietet, sollte hinterfragt werden, ob er über das dazu erforderliche Hintergrundwissen verfügt und transformative oder integrierte Mediationen beherrscht. Hinzukommt, dass die Ausbildung noch lange nichts über die Erfahrungen und die Ausführungen der Mediation besagt. Das ist der Grund, warum §3 Abs. 5 Mediationsgesetz den Mediator verpflichtet, die Parteien über seinen fachlichen Hintergrund, seine Ausbildung und seine Erfahrung auf dem Gebiet der Mediation zu informieren. Mediatoren der Integrierten Mediation werden nach Sternen graduiert, um auf ihre Kompetenz hinzuweisen. Die Graduierung übertrifft den Titel zertifizierter Mediator mit den Bezeichnungen qualifizierter Mediator oder Berufsmediator, was einem 2 oder 3-Sternemediator entspricht. Sie sollten sich im Einzelfall über die Kompetenz des Mediators vergewissern.

Was besagt der Mediatorentitel?2024-01-05T13:01:12+01:00

Viele Mediatoren stellen den Titel nach vorne. Der Titel ist jedoch nur bedingt aussagekräftig. Ein Mediator kann erfahrener und besser ausgebildet sein, als ein zertifizierter Mediator. Der zertifizierte Mediator ist nur eine Mindestanforderung. Nach der Qualifikation der Integrierten Mediation entspricht ein 1 Sternemediator dem zertifizierten Mediator, ein 2 Sternemediator dem qualifizierten Mediator und ein 3 Sternemediator dem Brufsmediator.

Auf welche Mediatoreneigenschaften kommt es an?2024-01-05T13:02:00+01:00

Es ist wichtig, dass sich der Mediator mit dem Konflikt auseinandersetzen kann und einen Plan hat, wie er damit umgeht. Er müsste auch ansagen können, inwieweit eine vollständige Konfliktbeilegung möglich ist. Wichtig ist auch, dass er sich (und die Mediation) an die Begebenheiten anpassen kann. Er sollte in der Lage sein, alle Aspekte der Konfliktbeilegung zu bedenken und in die Mediation einzuführen.

Muss der Mediator ein Anwalt sein?2024-01-05T13:27:16+01:00

Nein, ganz sicher nicht. Er benötigt jedoch Rechtskenntnisse, so wie ein Anwaltsmediator Kenntnisse in Psychologie und anderen Disziplinen benötigt. Entscheidend ist, dass der Mediator weiß, wann wo und wie das Recht in der Mediation zur Anwendung kommt und wo es mit der Mediation kollidiert. Wer seine Disziplin oder Profession zu sehr nach vorne stellt, begibt sich in den Verdacht, die Mediation nicht wirklich verstanden zu haben.

Gibt es Empfehlungen für Mediatoren?2024-01-27T13:48:21+01:00

Sicherlich. Beachten Sie bitte, dass eine Empfehlung auch nur eine allgemeine Einschätzung ist und noch nichts darüber aussagt, wie der empfohlene Mediator mit dem konkreten Fall umgeht. Wir empfehlen grundsätzlich alle Mediatoren, die hier im Mediatorenverzeichnis gelistet sind. Die Mediatoren stellen sich dort selbst vor und sagen, in welchen Bereichen sie kompetent sind.

Werde ich bei der Suche nach einem Mediator unterstützt?2024-01-05T13:24:06+01:00

Ja, das werden Sie. Siehe Hotline. Der Auftrag des Verbandes ist die Mediation zu fördern. Das tun wir, indem wir helfen die Qualität zu verbessern und sicherzustellen, dass die Mediation korrekt durchgeführt wird. Sie können sich bei allen Fragen zur Mediation oder zu den Mediatoren an den Verband wenden.

Wann sollte ich nach einem Mediator suchen?2023-12-25T14:19:47+01:00

Idealerweise ganz zu Beginn, sobald das Problem aufkommt oder der Konflikt sich bemerkbar macht. Davon abgesehen gibt es keinen richtigen oder falschen Zeitpunkt. Der Weg in die Mediation ist immer offen, auch und vielleicht besonders dann, wenn der Konflikt schon hoch eskaliert ist. Ein Mediator der integrierten Mediation kann Sie durch den Konflikt navigieren.

Warum gibt es keine Referenzlisten?2023-12-25T14:26:39+01:00

Die Mediation ist ein hoch vertrauliches Verfahren, das es bereits verbietet, Kunden zu benennen. Es ist deshalb konsequent, wenn seriöse Mediatoren auf Referenzlisten verzichten. Sie können Ihnen aber individuell und anonyme Angaben über ihre Erfahrungen und die Nachfrage machen. Sie sind dazu sogar nach §3 Abs. 5 Mediationsgesetz verpflichtet.

Was helfen die Verzeichnisse?2023-12-25T14:29:36+01:00

Es gibt viele Mediatorenverzeichnisse. Achten Sie bitte darauf, unter welchen Bedingungen sie die Mediatoren listen. Unser Verzeichnis stellt sicher, dass Sie einem Mediator begegnen, der die Mediation basierend auf der kognitiven Mediationstheorie durchführt. Das Verzeichnis ist so aufgebaut, dass Sie schnell erkennen können, ob der Mediator zu Ihnen passt.

Kommt es auf die Rahmenbedingungen an?2023-12-25T14:30:17+01:00

Ja, natürlich spielen die örtliche Nähe, die Kosten und die möglichen Arbeitsbedingungen eine Rolle. Das macht die Wahl nicht einfacher, denn der teuerste Mediator ist nicht unbedingt der Beste und der billigste nicht unbedingt der schlechteste. Auch der mögliche Zeitaufwand sollte geklärt werden und vor allem, ob der Mediator zur Verfügung steht, wenn es darauf ankommt. Die Entfernung wirkt sich nicht nur auf die Kosten aus, sondern auch auf die Gestaltung der Mediation. Der Mediator muss sich entweder mit der Terminierung darauf einstellen können (kurze Termine sind eher ungeeignet) oder andere Herangehensweisen, wie die Online-Mediation oder die Hybridmediation. Er muss begründen können wann und warum das eine und nicht das andere zu empfehlen ist. Das hängt wiederum damit zusammen, welches Mediationsmodell er anwendet.

Und was ist mit der Gegenseite?

Auch wenn die Mediation das beste Verfahren ist, um Konflikte beizulegen, steht ihr oft der Konflikt im Wege, wenn es darum geht, die Mediation nachzufragen. Bei einem nicht sehr hoch eskalierten Konflikt fällt es den Parteien relativ leicht, sich für eine Mediation zu entscheiden und sich gemeinsam auf einen Mediator festzulegen. Das sieht ganz anders aus, wenn der Konflikt hoch eskaliert ist. Dann wird der Gegner dazu neigen, einen Vorschlag nur deshalb abzulehnen, weil er von der Gegenseite unterbreitet wurde. Die typischen Startprobleme und Hinweise, wie sie zu überwinden sind, werden in dem Wiki-Beitrag Startprobleme beschrieben. Es ist gut, jemanden zu finden, auf dessen rat der Gegner vertraut. Das sind Berater oder Angehörige. Die Parteien können sich auch gerne an unsere Hotline wenden.

Wie kann ich den Gegner überzeugen?2023-12-25T14:50:21+01:00

Es ist ein Merkmal des Konfliktes, dass der Gegner dazu neigt, jedes Angebot und jeden Vorschlag abzulehnen, nur um zu zeigen, dass er sich nicht verbiegen will. Manchmal ist auch die Kommunikation zwischen den Parteien vollständig zum Erliegen gekommen. Es ist ein gutes Zeichen, wenn Sie sich mit der Gegenseite wenigstens auf einen friedlichen Weg zur Konfliktbeilegung verständigen können. Die Chancen dafür stehen besser, wenn Sie den Vorschlag zur Durchführung einer Mediation nicht von Bedingungen oder Einschätzungen abhängig machen.

Kann der Mediator den Gegner überzeugen?2023-12-25T14:56:08+01:00

Bei einem Konflikt, der nicht hoch eskaliert ist, sollten sich die Parteien untereinander für die Mediation und den Mediator entscheiden. Wenn der Mediator bei einem hoch eskalierten Konflikt den Auftrag bekommt, die Gegenseite von der Mediation zu überzeugen, besteht ein hohes Risiko, dass sie den Mediator als von der Gegenseite beauftragt ansieht und deshalb die Mediation oder den Mediator ablehnt. Ideal wäre in dem Fall eine neutrale Stelle, die den Bedarf für eine Mediation erläutern und vermitteln kann. Der Mediator, der den Fall bearbeiten soll ist dabei nicht immer die erste Wahl. Sie können die Gegenseite auffordern, sich bei dem Verband Integrierte Mediation zu erkundigen.

Inwieweit helfen die Informationsstellen?2023-12-31T14:24:22+01:00

Die Informationsstellen wurden eigens eingerichtet, um streitgen Parteien die Möglichkeit zu geben, sich über den eingeschlagenen oder den zu gehenden Weg der Konfliktbeilegung zu überzeugen.

An wen kann ich mich wenden, wenn ich Fragen habe?

Zugegeben, das klingt alles kompliziert. Es ist aber einfacher als es aussieht. Achten Sie einfach darauf, dass jeder Dienstleister, an den Sie sich wenden, nicht nur die Entscheidung oder die Lösung im Blick hat, sondern auch den kurz- und langfristigen Nutzen. Der Weg ist das Ziel. Um den Weg zu bestimmen, muss er sich mit dem Konflikt auseinandersetzen und erklären können, wie der Konflikt nachhaltig zu bewältigen ist. Er muss nachvollziehbar beschreiben können, warum und wie sich der maximale Nutzen auch nach der herbeizuführenden Entscheidung verwirklicht. Eine Auseinandersetzung mit dem Nutzen der Verfahren finden Sie im Wiki unter Vor- und Nachteile der Verfahren.

Und wohin kann ich mich sonst noch wenden?
Dafür gibt es unsere Hotline.

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