Mediationskonzept und Mediationsmodell
der Integrierten Mediation

Die Idee – Teil 2 von 5

Ein erweitertes Verständnis von Mediation

Die Lehre der Integrierten Mediation wirkt sich auf das Mediationskonzept, das Mediationsmodell und das Mediatoionsformat aus. Sie geht auf ein umfassendes Mediationsverständnis ein. Die Lehre der Integrierten Mediation basiert auf einer über die Jahre gewachsenen Auseinandersetzung mit der Mediation. Sie geht tiefer und weiter als die konventionell verstandene Mediation etwa nach dem Harvard-Konzept. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Verstehensvermittlung, wodurch sie sich von der Schlichtung abgrenzt, die eine Lösungsvermittlung ist. Weil die Parteien selbst die Lösung finden sollen, ist ihr Verständnis von sich, einander und dem Konflikt der entscheidende Schlüssel zur Lösung. Statt nur die Symptome eines Konflikts zu behandeln, dringt die Integrierte Mediation zur Wurzel des Problems vor. Sie hilft den Parteien, die Hintergründe zu erkennen, und ermöglicht so eine nachhaltigere Lösung.

Der wissenschaftliche Hintergrund

Nach der wissenschaftlichen Herleitung gefragt, nennen viele Mediatoren das Harvard-Konzept. Darüber hinaus gibt es unzählige wissenschaftliche Theorien, die sich die Mediation zu Nutzen macht.  Es gibt bisher noch keine Theorie, die sich mit der Mediation und ihrer Funktionsweise selbst auseinandersetzt. Die intensive Auseinandersetzung und Forschung zu der Frage, was die Mediation im innersten zusammenhält, hat zu wissenschaftlichen Erkenntnissen geführt, aus denen die kognitive Mediationstheorie entwickelt wurde. Sie ist bislang die einzig bekannte Theorie zur Mediation weltweit. Ihr Zugang liegt in der Kognition, die natürlich das Verständnis und den Umgang mit Emotionen einschließt. Dadurch wird der Fokus auf die Aufnahme, die Verarbeitung und die Weitergabe von Informationen gelenkt, weshalb die Mediation nach dem Konzept der Integrierten Mediation auch als ein Erkenntnisprozess beschrieben wird, der einer eigenen Logik folgt. Die kognitiv verstandene Mediation kann helfen, den gemeinsamen Nenner für eine aussichtsreiche Konfliktlösung zu finden und eine konstruktive Zukunft zu gestalten.

Mediationskonzept und Mediationsmodell

Der konzeptuelle Ansatz wirkt sich auf die Bearbeitungsweise und die Bearbeitungstiefe aus. Die Integrierte Mediation ist deshalb nicht nur ein Mediationskonzept, sondern auch ein Mediationsmodell. Sie erweitert die sondierende, evaluative, facilitative und transformative Mediation um das Modell der Integrierten Mediation, das bis in die tiefste Bearbeitungsebene hineinführt, Modelle kombiniert und nicht zuletzt die Fähigkeiten anderer Verfahren einbezieht. Diese Herangehensweise erlaubt nicht nur den universellen Einsatz der Integrierten Mediation, sondern auch ihre flexible und anpassungsfähige Gestaltung.

Mediationsformate und -felder

Die Integrierte Mediation bezieht alle Mediationsformate ein, einschließlich Co-, Team-, Shuttle- und Online-Mediation. Wichtig ist, dass sich diese Formate immer auf das Mediationskonzept und das Mediationsmodell bezieht, woraus sich die Konsistenz der Mediation ableitet. Um zu verdeutlichen, dass die Beschaffenheit der Mediation in allen Fällen durchgängig zur Anwendung kommt, vermeidet die Integrierte Mediation die Unterscheidung nach Begriffen wie die Familienmediation oder die Wirtschaftsmediation. Nach unserem Verständnis handelt es sich um unterschiedliche Anwendungsfelder, die durchaus ein spezifisches Hintergrundwissen erfordern. Mit der Unterscheidung nach Anwendungsfeldern wird es uns auch leicht möglich, Schnittstellen und Überschneidungen aufzudecken, die in der Praxis häufig vorkommen. Welchen Mediator wählen Sie, wenn es um die Scheidung der Inhaber eines Familienbetriebs geht? Gehen Sie zu einem Wirtschaftsmediator oder einem Familienmediator? Für die Integrierte Mediation handelt es sich um eine favilitative, transformative oder integrierte Mediation im Anwendungsfeld Familie und Unternehmen. Die Ausbildung von Mediatoren der Integrierten Mediation vermittelt das Wissen für alle Anwendungsfelder. 

Der flexible Mediationsstil

Neben dem Mediationskonzept, dem Mediationsmodell und dem Mediationsformat wird die Mediation noch durch den persönlichen Stil des Mediators geprägt. Auch er muss identifiziert werden können, ums ein professionelles Arbeiten zu ermöglichen. Die integrierte Mediation erwartet von ihren Mediatoren, dass sie ihren persönlichen Mediationsstil bedarfsgerecht anpassen können. Das bedeutet, dass sich der Mediator bei einem hoch eskalierten Konflikt mehr und anders einbringen kann als bei einem niedrig eskalierten Konflikt. Der Mediator muss in der Lage sein, sich auf die Bedürfnisse der Parteien und den Konflikt einzustellen, um eine effektive Mediation zu gewährleisten. 

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