Wann ist eine Ausbildung perfekt und wann ist sie abgeschlossen? Wissen Sie, dass die Ausbildung zum zertifizierten Mediator nur eine Mindestanforderung ist? Das sagt sogar der Gesetzgeber und vielleicht wissen es sogar auch Ihre Klienten. Der Gesetzgeber erwartet, dass die Mediatoren eigenverantwortlich etwas Ausbildung oben drauf setzen. Aber was kann das sein?
Wie wäre es mit einem Hochschulzertifikat?
Es sind noch Plätze frei im 2. Semester. Ich würde es verschweigen, wenn es nicht ein ganz besonderes Angebot wäre. Das Foto mag inspirieren, warum. Es zeigt das Tagungsgebäude. Das Seminar findet in Bremen statt. Das ist einmalig und auf die Initiative von Axel Holtfort zurückzuführen. Die Ausbildung zur Mediation nach dem Konzept der integrierten Mediation ist ohnehin etwas ganz besonderes. Das wichtigste Alleinstellungsmerkmal ist die wissenschaftliche Grundlage. Die Ausbildung basiert auf der kognitiven Mediationstheorie. Diese Theorie stellt die Kompetenz der Mediation nach vorne, mit der sich alle Hindernisse, die einer Lösung im Wege stehen, aus dem Weg räumen lassen.
Falls Sie das ersten Semester oder den Grundlagenkurs der integrierten Mediation absolviert haben. kennen Sie die Grundlagen dieses Konzeptes. Sie sollten eine Vorstellung davon haben, was die Mediation zu leisten vermag. Falls Sie die Ausbildung zum Mediator oder gar zum zertifizierten Mediator woanders genossen haben, lohnt es sich, den auf der Mediationstheorie aufbauenden Prozess näher kennen zu lernen.
Jetzt, im 2. Semester, das auch für andere Ausbildungen offen steht, geht es ins Detail. Die Grundidee der integrierten Mediation besteht darin, die Mediation alltagstauglich zu machen und in jedem denkbaren, insbesondere auch in jedem beruflichen Kontext anzuwenden. Das gelingt, wenn die Mediation als eine universelle Kompetenz verstanden wird, als eine Art des Denkens und einer Herangehensweise, die jede Dienstleistung in Konfliktnähe inspiriert und optimiert.
Mediation geht immer
Paradoxerweise führt die Integration der Mediation zu einer zusätzlichen Herausforderung. Die Anwendung der Mediation im Alltag wird schwieriger. Sie wird oft unterschätzt. Die Herausforderung, die zugleich den Unterschied zum Mediationsverfahren herausstellt, lässt sich verdeutlichen, wenn der gedankliche Weg der Mediation mit einer Straße vergleichen wird. Das formelle Mediationsverfahren wäre in dieser Metapher mit einer Autobahn zu vergleichen, die links und rechts durch Leitplanken begrenzt wird und schon deshalb sicher ans Ziel führt, solange keiner eine Ausfahrt nimmt. Das heißt, dass es schwierig wird, von der Straße abzukommen, sobald man sich auf der Autobahn befindet. Deshalb wird sich das Ziel, also das Finden einer Lösung, einstellen, sobald man sich auf diese Straße begibt.
Die alltägliche und damit auch die berufliche Anwendung findet allerdings häufig in einem Konfliktstadium statt, wo niemand bereit ist, die Autobahn zu nutzen. Anders formuliert: keiner will die Mediation. Trotzdem wäre sie gerade hier wichtig, denn oft bietet die Mediation eine Exitstrategie aus verfahrenen Konflikten, eine Kontrolle der Eskalation und eine Handhabe für hoch eskalierte Streitigkeiten. Leider wird diese Möglichkeit nicht gesehen.
Sie werden erleben, dass es wenig Sinn macht, die Parteien von der Mediation zu überzeugen. Sie müssen erst dorthin geführt werden, wo diese Einsicht möglich ist. Das geschieht am besten, indem die Kompetenzen der Mediation bereits in ihrem Vorfeld, also außerhalb des Mediationsverfahrens, zielführend eingesetzt werden. Jetzt befinden Sie sich in einem Anwendungsformat, das keine Straßen kennt und erst recht keine Leitplanken, die verhindern, dass Sie und die Parteien den Weg finden und davon abkommen.
Stellen Sie sich jetzt bitte vor, Sie hätten ein Fahrzeug, das auch querfeldein fahren kann und Sie hätten die Kompetenz, das Fahrzeug offroad zu benutzen und Wege und Markierungen zu finden, die auch dann zu einer Lösung führen, wenn Sie sich nicht auf der Autobahn befinden. Diese Situation beschreibt die Anwendung der Mediation im Alltag oder die integrierte Mediation. Der Weg jenseits der festgefahrenen Straßen kann eine Abkürzung sein. Er kann insbesondere ein Weg sein, der Lösungen ermöglicht, die sonst nicht in Betracht kommen. Es ist ein Weg in ein anderes Denken und Handeln.
Der effizienteste Weg ist nicht immer der einfachste. Die integrierte Mediation ist zweifellos herausfordernder, als die Durchführung einer Mediation in einem mäßig eskalierten Konflikt und einem formalen Verfahren. Dafür erlaubt sie die Anwendung in hoch eskalierten Konflikten, sogar bei traumatisierten Parteien und bei Gewalthintergründen oder in schwierigen Fällen, wo die Mediation weder gewünscht noch für möglich gehalten wird.
Je mehr Mediation, umso intensiver die Ausbildung
Die integrierte Mediation erweitert den Anwendungsradius und damit auch die Möglichkeiten, das Gelernte zu vermarkten. Voraussetzung zur Teilnahme am 2. Semester ist eine grundlegende Ausbildung in Mediation. Das ist stets eine Ausbildung, die dem 1. Semester entspricht, also ca 90 Stunden umfasst. Eine vorausgegangene Ausbildung zum zertifizierten Mediator ist kein Hindernis, weil das 2. Semester inhaltlich weit über die Ausbildungsverordnung hinausgeht. Das zweite Semester ist eine Vertiefung und Erweiterung. Die 4 Ausbildungsmodule werden an den folgenden Wochenenden ausgeführt
- 09.05.2025 bis 11.05.2025 (Mediation in Familienangelegenheiten)
- 06.06.2025 bis 08.06.2025 (Mediation in Wirtschaftsangelegenheiten)
- 25.07.2025 bis 27.07.2025 (Verfahrensunabhängige Verwendung der Mediation)
- 29.08.2025 bis 31.08.2025 (Mediation in Unternehmen und Gruppen)
Sie erhalten ein Hochschulzertifikat, das im Ranking dem qualifizierten Mediator entspricht und den zertifizierten Mediator einschließt, wenn die Supervisionen ausgeführt werden. Möchten Sie mehr darüber erfahren? Wie wäre es, wenn Sie zum Infotermin kommen. Der findet am 20.1.2025 um 18 Uhr online statt.
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