Es geht um eine Familie in Syrien. Der Sohn ist Mitte zwanzig und der Vater ist Mitte fünfzig (Alter und Verstand spielen eine große Rolle, da z. B. der Vater – wie ich bemerket habe- als adliger Offizier möchte immer Jung und stark bleiben).Der Sohn ist ein guter aussehender Mann, wie die gesamte Familie und er ist Nummer zwei zu Hause, d. h. es gibt zwei ältere Brüder mit ihm.
Die Mutter des Sohnes ist auch aus einer adligen Familie (Wenn ich jemanden als adlig bezeichne, sage ich nur, weil sie aus ihrer Sicht und aus Sicht der benachbarten Mitmenschen adlig sind, für mich gibt es andere Kriterien, ob jemand besonderer Mensch ist).
Der Sohn liebt (behauptet) eine Frau seit fünf Jahren und er möchte sie heiraten. Diese Frau hat auch gleichgewichtigen Familie wie die Familie des Sohns.
Der Vater ist mit dieser Beziehung nicht einverstanden und er meinte, sein Sohn könnte sie heiraten. Als konsequenz dafür ist das Ende der Beziehung zwischen Vater und Sohn und Vater und Mutter, da die Mutter ihren Sohn versteht und sie möchte auf keinem Fall in seinem Wege stehen, diese Frau zu heiraten. Die Mutter aber kann es nicht laut vor dem Vater sagen, obwohl er weiß, wie die Mutter denket.
Der Grund für die Ablehung des Vaters für diese Beziehung ist aus seiner Behauptung, dass die Freundin des Sohnes nur 160 cm. groß ist und die Große seines Sohnes ist ca. 180 cm. Vater hat angst, dass die Kinder klein in die Welt kommen (Ich glaube als Syrer diese Behauptung nicht, da die Mutter – Ehefrau von ihm eine kleine Frau ist, die 160 cm. nicht überschreitet).
Der Sohn kam zu mir und hat mir alles erzählt. Der Vater wird niemals aus stolz und Überheblichkeit darüber reden. Es besteht die Möglichkeit aber, dass ich mit dem Vater in zwei Wochen darüber spreche, weil er mich – wie mir gesagt wurde- schätzt und weil der Sohn und die Mutter mich darum gebeten haben, meine Meinung über diesen Fall zu sagen.
Für einen Araber – zu 80 prozent- ist sehr wichtig, dass er die Frau heiratet, mit der seine Eltern einverstanden sind. Grund dafür ist die Tradition, Religion, Gesellschaft und der wirtschaftlichen Lage.
Das Argument, die Frau sei nur 1,60 ist das Sachargument. Aber was bedeutet es auf der Beziehungsebene? Was hat der Vater wirklich gegen die Freundin seines Sohnes oder hat es am Ende gar nichts mit der Freundin zu tun sondern mehr mit dem Verhältnis zum Sohn? Gibt es überhaupt eine Schwiegertocjhter, die der Vater akzeptieren würde und wie müsste sie sein? Das Gegenteil von der Mutter (der Frau des Vaters)? Ich denke, hier liegt die Lösung.
Die Schwierigkeit ist, wie ich Dich verstanden habe, dass Du den Vater in einem “5 Minutengespräch” dazu bringen musst, den wirklichen Grund für seine Ablehnung zu offenbaren. Das wird nicht möglich sein. Deshalb sind 2 Strategien angesagt:
1.) Den Vater dazu zu bewegen das Gespräch fortzusetzen.
2.) Das Machtgefälle Vater – Sohn aufzuzlösen
Jetzt müsste ich mehr über die arabische Mentalität wissen. Gibt es etwas, das den Vater von seinem Sohn abhängig macht? Das ist offenbar die Fortpflanzung. Vielleicht hat er lieber einen kleinen Sohn als gar keinen?
Was wäre so schlimm für den Vater, wenn seine Enkel tatsächlich nur 1,60 cm groß würden? Was bedeutet das für ihn und sein
Selbstwertgefühl? Seine Macht (über die Familienmitglieder) ist wichtiger als die Liebe, die sein Sohn für eine Frau empfindet.
Interessant scheint mir aber auch die Frage zu sein, warum für den Sohn die Zustimmung des Vaters zur Heirat so bedeutsam ist
Liegt das wirklich “nur” an der arabischen Mentalität? Der Sohn gibt dem Vater auch die Macht, wenn er nach dessen Anerkennung
fragt.
Es geht um was anderes. Fouad sagte, die Frau des Vaters selbst sei nur 1,60.
Ja, das alles spielt wohl eine Rolle. Ist ne andere Kultur und man darf die Werte nicht in Frage stellen, wohl aber damit umgehen. D.h. im Wertestsem des Vaters ausdrücken, dass der Sohn ggfalls etwas anderes meint als er versteht und umgekehrt.