Es geht um die Ausbildung. Der Verein ist gerade in einem Prozess der Neuausrichtung. Die neue Webseite hat dafür einen riesigen Impuls gegeben. Wir haben die Geschäftsstelle neu besetzt, neue Projekte ausgeschrieben, und arbeiten intensiv daran, die integrierte Mediation nach vorne zu bringen. Dabei darf die Ausbildung nicht fehlen.

Neuausrichtung der Ausbildung

Von der Neuausrichtung des Verbands wird auch der Ausbildungsbeirat erfasst. Mit der Einrichtung des Fachausschusses  für das Stammstudium bei dem zfh und der Hochschule Trier, bestand kein Handlungsbedarf. Diesem Ausschuss obliegt die Kontrolle des zfh Studienganges. An dem Ausschuss sind Professoren der Hochschule Trier, unseres Verbands und des zfh beteiligt. Der Ausschuss trifft sich seit zwei Jahren in regelmäßigen Abständen. Wir habe aber noch weitere Ausbildungen und möchten das Angebot den veränderten Marktbedingungen anpassen und erweitern. Dabei spielt der Ausbildungsbeirat eine wichtige Rolle. Seine vornehmliche Aufgabe ist die Qualitätskontrolle. Davon werden nicht nur die laufenden Ausbildungen erfasst, sondern auch Fragen, wer und wie als ein Ausbildungsinstitut anerkannt wird und wer ein Sterne-Zertifikat erhalten soll, wenn er woanders ausgebildet wurde.

Anforderungen an die Ausbildung

Die Welt verändert sich. Somit auch die Welt der Mediation. Der Ausbildungsbedarf verschiebt sich mehr und mehr in die Fortbildung. Die Grundausbildung verschiebt sich mehr und mehr in den Onlinebereich. Viele Anbieter locken damit, dass ihr Studium überwiegend online absolviert werden kann. Wir bieten eine außerordentlich hochwertige Ausbildung an. Wer alle drei Semester absolviert, hat 240 Präsenzstunden bei realer Anwesenheit durchlaufen und etwa den gleichen Workload im Fernstudium (Skripte usw). Das ist auch erforderlich, weil wir ja im Hinterkopf haben, aus dem Studium ein Masterstudium zu entwickeln. Die Frage ist, ob das Angebot attraktiv ist für Neuanfänger. Zwar bieten wir einen abgestuften Modularen Aufbau an, der ein bedarfsgerechtes Ausbildungsangebot ermöglicht. Studenten können entscheiden, ob sie Mediator, zertifizierter Mediator, qualifizierter Mediator oder Berufsmediator werden wollen. Die Graduierung drücken wir mit den Sternen aus. Die andere Frage ist, wie wir die Qualität unserer Ausbildung sichtbar machen können.

Weiterhin werden Projekte angedacht, die einen zusätzlichen Trainerbedarf auslösen. Die Ausbildung muss sich anpassen. In den Projekten, die z.T auch im Ausland stattfinden, muss das Ausbildungsangebot angepasst werden. Das ist für uns auch nichts neues, weil wir schon viele Ausbildungen im Ausland abgewickelt haben. Trotzdem bedarf es der Überlegung, wie wir die Ausbildung gestalten, damit weitere Trainer eingesetzt werden können. Wir stellen uns darauf ein, dass wir einen erhöhten Trainerbedarf haben.

Revision der Ausbildung

Arthur hatte Heike gebeten, die Ausbildung zu supervidieren. Es ist nicht die erste Supervision seiner Ausbildung. Diesmal ging es aber nicht nur um die Ausbildungsqualität, sondern auch um die Frage, ob und wie andere Trainer in die Ausbildung im ersten und zweiten Semester involviert werden können. Diese Frage stellt sich nicht nur bei einem gesteigerten Ausbildungsbedarf, sondern auch für den Fall, dass Arthur altersbedingt ausfallen könnte. Holger, der ja das Studium bei der integrierten Mediation (zfh) durchlaufen hat und ebenfalls ein Hochschullehrer ist, wurde in die Überlegungen eingebunden.

Arthur, Heike und Holger haben sich deshalb am 29.1.2024 online getroffen, um die Ausbildung unter die Lupe zu nehmen. Es ging um die Frage der Ersetzbarkeit, des Curriculums und der Skripte. Die erste Feststellung war, dass es sich um ein gewachsenes Training handelt, das sehr auf die Trainerpersönlichkeit abstellt.

Die erste Begegnung von Heike, Holger und Arthur war außerordentlich spannend. Nicht nur weil es kritische Anmerkungen zur Struktur des Studiums gab, sondern auch weil wir über die Anforderungen an einen Trainer diskutierten. Die Struktur ist eine Herausforderung, wenn sie sich auf die Komplexität der Mediation einlassen soll. Ein festes Lernprogramm, so lautete die Überlegung, würde zwar mehr Struktur aufweisen. Es könnte aber kaum vermitteln, wie ein Mediator lernt,, spielerisch mit der Struktur (oder genauer gesagt mit den verschachtelten Strukturen) der Mediation umzugehen hat. Diese Fähigkeit wird als ein besonderes Merkmal der integrierten Mediation und ihrer Ausbildung gesehen. Der Umgang mit Komplexität wurde ohnehin als ein spezifisches Merkmal der integrierten Mediation erkannt.

Beratung und Kontrolle

Die Aufgabe des Ausbildungsbeirates ist die Beratung über die Ausbildung und ihre Kontrolle. Es kommen noch weitere Aufgaben hinzu, wie z.B. die Akkreditierung und gegebenenfalls die Zertifizierung. Mindestens die Überarbeitung und Entwicklung der Standards, die diese Prozesse regeln. Wir haben das Treffen von Arthur, Heike und Holger als Ausbildungsbeirat in bezeichnet. i.n. heißt in noch so etwa wie in spe. Es handelt sich noch um eine informelle Initiative, die aber am Ball bleiben wird.

Nebenwirkungen zur Ausbildung

Die Ausbildung und die Fortbildung ist wichtig, damit sich unsere Mediatoren weiterentwickeln können. Mediation ist lebenslanges Lernen. Jeder Mediator wie das. Jeder Fall stellt ihn vor neue Herausforderungen. Wir bieten viel im Verein, um die Fortbildung zu sichern, die weit über die Formalen hinausgehen. Dazu zählen die Jahresversammlungen, der Stammtisch und andere Veranstaltungen die meist für Mitglieder kostenfrei sind. Die Überlegungen des Ausbildungsbsirates in werden sicher auch darauf ausstrahlen. Noch attraktiver sind jedoch die Auswirkungen auf die Onlineausbildung im Wiki to Yes. Dort wird versucht, den Studiengang online zur Nacharbeit auch den Mitgliedern anzubieten, die sich nicht nur aktuell in einer Ausbildung befinden, sondern sich einfach nur selbst bilden wollen oder die Ausbildung selbstverantwortlich wiederholen möchten. Wer weiß, vielleicht kann das irgendwann einmal auch zertifiziert werden.

Ergebnisse

Wir sind ebenso neugierig wie ergebnisoffen. Man sagt, wenn etwas zur Routine wird, muss über Änderungen nachgedacht werden. Genau das tun wir. Vielleicht stellen wir fest, dass ist gar nichts zu tun ist. Vielleicht finden sich neue Wege und Optionen wie wir die Ausbildung modularer gestalten, erweitern und verbessern können. Wer weiß das schon? In jedem Fall ist die Initiative der Experten sehr zu begrüßen.