Der Begriff Integrierte Mediation war nicht geplant. Er war aus einem Zufall heraus entstanden. Hintergrund war der Versuch, sich über die Erfahrungen im Familiengericht in Altenkirchen mit Mediatoren auszusuchen. In Altenkirchen erforschten Arthur Trossen als Richter, Ralf Käppele als Rechtsanwalt und Eberhard Kempf als Psychologe den Umgang mit hoch eskalierten Konflikten in Familienangelegenheiten. Mit der Zeit entdeckten sie, dass ihre Methoden denen der Mediation entsprachen. Als sie auf einer Konferenz vortrugen, dass ihre Vorgehensweise eine Mediation sei, kam ihnen ein eisiger Wind entgegen. „Das ist keine Mediation“, erklärten die anderen Konferenzteilnehmer einstimmig. „Du bist Richter. Ein Richter ist kein Mediator“.

Das Argument hörte Arthur jetzt auf jeder Konferenz, wo er versuchte, sich über die Methoden auszutauschen. Dazu kam es nie. Er staunte über den formalen Ansatz bei der Erklärung, was Mediation sei. Eines Tages, Arthur war wieder auf einer Mediatorenkonferenz, wollte er wieder einen Fall diskutieren. Wieder wurde ihm vorgehalten, dass das was er im Gericht mache, keine Mediation sein könne. Wie aus einer Eingebung heraus erwiderte er dieses Mal: „Ja, Ihr habt recht.  Das ist keine Mediation. Das ist integrierte Mediation“. Das Wort kam ihm einfach in den Sinn.

Jetzt aber konnte über die eigentlichen Fragen gesprochen werden, die Arthur interessierten. Der Begriff zeigte Wirkung. Die einen konnten ihn zur Ausgrenzung nutzen, die anderen zur Eingrenzung.Die Tür in eine neue Welt wurde geöffnet.