„Ein mutiges Thema“, wurde uns bescheinigt, als wir die Konferenz am 14. und 15. Oktober 2023 in Frankfurt/Main zum Thema Krieg und Frieden eröffnet haben. Etwa 60 Mitglieder des Verbandes und einige Gäste haben daran teilgenommen. Schon die Vorstellungsrunde hat offenbart, wie betroffen das Thema macht und wie groß der Wunsch ist, den Weg aus dem Krieg zu finden. Genau darum sollte es gehen. Wir wollten wissen, ob die Mediation eine Exitstrategie anbieten kann, um einen Weg aus dem Krieg zu finden. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Sie kann es,wenn bestimmte Anforderungen gestellt werden.

Die Mitglieder wussten zu schätzen, dass der gemeinnützige Verband integrierte Mediation e.V. bei einem Jahresbeitrag von nur 50 € jährlich regelmäßig pro Jahr eine 2-Tageskonferenz anbietet, die sich mit spannenden Themen auseinandersetzt und als kostenlose Fortbildungsveranstaltung von den Mitgliedern genutzt werden kann. Das ist aber nur ein Nebeneffekt. Bei den Konferenzen geht es uns um viel mehr als nur um eine Fortbildungsveranstaltung. Es geht auch um die Vernetzung, den fachlichen Austausch und die Aufdeckung des riesigen Potenzials an Mediationswissen, das im Verband verborgen ist. Es geht auch darum, Antworten zu finden.

Durch die Konferenz führte die 2. Vorsitzende, Cornelia Droege genannt Körber, die mit einem kleinen Team auch maßgeblich die Konferenz vorbereitet und ermöglicht hat. Auch wenn das Thema dazu verleitet, heben wir darauf geachtet, dass die Konferenz keine tragische Darstellung des Kriegsgeschehens abbildet, nach Schuldigen sucht oder sich über die Menschenverachtung eines Krieges allgemein oder des Ukraine-Krieges im speziellen und aktuell auch des Krieges in Israel empört. Deshalb konzentrierte sich die Konferenz wirklich nur auf das Thema, wie die Mediation mit der entfesselten Gewalt umgeht und ob sie einen Ausweg aus dem Krieg geben kann. Dass die Mediationeinen Ausweg anbietet, ist nicht unumstritten. Allerdings ist sie nach unserem Mediationskonzept, das auf der kognitiven Mediationstheorie aufsetzt, dazu durchaus in der Lage.

Wie immer waren hochkarätige Referenten eingeladen, die nicht nur durch ihr Wissen sondern auch ihre weitreichende Erfahrung prälierten. Den Anfang machte Dr. Rainer Knippschild mit dem Thema über Spannungen bei internationalen Projekten und der Krisenbewältigung. Arthur Trossen erläuterte in dem Folgevortrag seine Sicht auf die Mediation, den Krieg und wie die Mediation da heraushelfen kann. Sabine Rettinger berichtete über die Möglichkeiten der Logotherapie bei der Kriesenintervention, wo sie die drei Ebenen des Menschen ansprach und in einem Workshop eine Methode einführte, die bei Wertekonflikten hilfreich sind. Klaus Schmitz informierte anschließend in einem Erfahrungsbericht über Projekte in der Ukraine, im Kosovo und so weiter, wie er die Spaltung des Landes wahrgenommen hat und ihnen als Projektmanager ausgesetzt war.

Am Folgetag wurden die Teilnehmer gefordert. In Arbeitsgruppen haben sie sich zusammen mit den Referenten im World-Cafe Format mit der möglichen Exit-Strategie auseinandergesetzt. Die Arbeitsaufträge betrafen den Umgang mit der Sprache und der Frage, wie die Sprache zur Schaffung einer friedlichen Realität heranzuziehen ist und wie Mediatoren dazu beitrage können, den Sprachgebrauch zu verändern. Ein anderer Auftrag war die Untersuchung, wie der Friedensprozess aus der Mediation heraus umgesetzt werden kann. Schließlich gab es eine Gruppe, die sich mit der Formulierung eines Friedensplanes auseinandersetzte.

Das Ergebnis der Arbeitsgruppen wurde schließlich dem Auditorium vorgestellt. Es gab viele Impulse, die in weiteren Workshops verfeinert und weiter ausgearbeitet werden sollen. Damit wurde der Übergang zur vereinsinternen Planungen geschaffen. Die neue Webseite wurde vorgestellt. Sie wird jetzt kurzfristig freigeschaltet. Mit der neuen Webseite soll die Mitgliederkommunikation deutlich verbessert werden. Alles Weitere wird über die neuen Kommunikationskanäle ausgetauscht.

Die Vorträge wurden auf Video aufgezeichnet. Sie werden zeitnah in unserem YouTube-Kanal hochgeladen und über die neue Podcast-Seite des Vereins veröffentlicht werden.