Verband integrierte Mediation Austausch Vereinsangelegenheiten Begriff der »kognitive Mediation« vs. »Integrierte Mediation«

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    • Monika Ortega y Strupp
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      Bezüglich des Beitrags: https://integrierte-mediation.de/kognitive-mediation/

      Hallo zusammen,

      Arthur stellt in dem Beitrag Gedanken zu der Umbenennung von »𝘐𝘯𝘵𝘦𝘨𝘳𝘪𝘦𝘳𝘵𝘦 𝘔𝘦𝘥𝘪𝘢𝘵𝘪𝘰𝘯« zu »𝘒𝘰𝘨𝘯𝘪𝘵𝘪𝘷𝘦 𝘔𝘦𝘥𝘪𝘢𝘵𝘪𝘰𝘯« vor als Name für die Ausprägung der Mediation, die auf der kognitiven Mediationstheorie basiert – auch in Bezug auf den Vereinsnamen betrachtet.

      Ich fand das Thema an sich spannend – denn Worte und Namen bewirken natürlich etwas (wenn auch nicht alles).

      Bei dem Gedankenspiel der Namensnennung sind bei mir sofort zwei Kriterien in meinem Hirn aufgepoppt:

      1. Welche Zielgruppe hätte eine Umbenennung?

      2. Was würde sie dort bewirken?

      Vorweg: da es sich hier um Hypothesen handelt, lässt sich über Erfolg und Auswirkungen letzten Endes nur spekulieren.

      𝗕𝗲𝗱𝗲𝘂𝘁𝘂𝗻𝗴 𝘂𝗻𝗱 𝗔𝘀𝘀𝗼𝘇𝗶𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻 𝘃𝗼𝗻 »𝙞𝙣𝙩𝙚𝙜𝙧𝙞𝙚𝙧𝙩« 𝘂𝗻𝗱 »𝙠𝙤𝙜𝙣𝙞𝙩𝙞𝙫«

      Schlägt man in einem modernen Wörterbuch nach, bekommt man folgende Bedeutungen:

      Bedeutung »𝘪𝘯𝘵𝘦𝘨𝘳𝘪𝘦𝘳𝘵« (Quelle: Google Wörterbuch Oxford Languages):

      in•te•g•riert
      Adjektiv
      so beschaffen, dass Unterschiedliches, Verschiedenartiges miteinander verbunden, vereinigt wird.“

      (Meine) Schlussfolgerung:
      –> der Begriff »𝘪𝘯𝘵𝘦𝘨𝘳𝘪𝘦𝘳𝘵« ist eher emotional konnotiert mit der Assoziation einer Verbindung / Beziehung.

      Bedeutung »𝘬𝘰𝘨𝘯𝘪𝘵𝘪𝘷« (Quelle: Google Wörterbuch Oxford Languages):

      ko•g•ni•tiv
      Adjektiv
      das Wahrnehmen, Denken, Erkennen betreffend“

      (Meine) Schlussfolgerung:
      –> der Begriff »𝘬𝘰𝘨𝘯𝘪𝘵𝘪𝘷« / gedanklich ist mit dem Begriff des Verstandes direkt sachlich assoziiert.

      𝗠ö𝗴𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲 𝗭𝗶𝗲𝗹𝗴𝗿𝘂𝗽𝗽𝗲𝗻
      (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

      1. Gruppen mit dem Ziel ansprechen: dem Verein / den Vereinsmitgliedern Aufträge für Mediationen zu generieren:
      Konfliktparteien

      2. Gruppen mit dem Ziel ansprechen: Verbreitung des Wissens der integrierten Mediation / Vergrößerung des Vereins:
      Andere Mediatoren / potenzielle Mediatoren

      𝗘𝗿𝗿𝗲𝗶𝗰𝗵𝘂𝗻𝗴 𝗱𝗲𝗿 𝗭𝗶𝗲𝗹𝗴𝗿𝘂𝗽𝗽𝗲𝗻

      Die Frage ist: Wen möchte man mit dem Begriff »𝘐𝘯𝘵𝘦𝘨𝘳𝘪𝘦𝘳𝘵𝘦 𝘔𝘦𝘥𝘪𝘢𝘵𝘪𝘰𝘯« oder »𝘒𝘰𝘨𝘯𝘪𝘵𝘪𝘷𝘦 𝘔𝘦𝘥𝘪𝘢𝘵𝘪𝘰𝘯« erreichen?

      Aus meiner Erfahrung ist das Wissen, was eine Mediation ist, bei den meisten Menschen (noch) nicht vorhanden – oder weicht massiv von dem ab, was eine Mediation ausmacht (unabhängig von der Lehre).

      Was könnte also ein mehr emotionaler Begriff oder ein mehr ratio-orientierter Begriff bei den Gruppen erreichen?
      Welche Konfliktparteien fühlen sich durch den einen oder anderen Begriff mehr angesprochen?

      𝗠ö𝗴𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲 𝗩𝗼𝗿𝘁𝗲𝗶𝗹𝗲 𝗲𝗺𝗼𝘁𝗶𝗼𝗻𝗮𝗹𝗲𝗿 𝗕𝗲𝘇𝗲𝗶𝗰𝗵𝗻𝘂𝗻𝗴𝗲𝗻

      Bereiche, in denen ein Fokus auf Emotionen erlaubt oder gewollt ist, ist das Wort »𝘪𝘯𝘵𝘦𝘨𝘳𝘪𝘦𝘳𝘵« die bessere Wahl:
      – Parteien aus Bereichen, in denen Gefühle generell eine akzeptierte oder übergeordnete Rolle spielen: z.B. Familien, privater Bereich
      – Parteien in niedrig eskalierten Konflikten / mit (bewusstem) Versöhnungswillen
      – Mediatoren / potenzielle Mediatoren, für die die emotionale Ebene eine größere Rolle spielt.
      – Mediatoren / potenzielle Mediatoren, für die eine Gemeinschaft von Mediatoren ansprechend wirkt.

      𝗠ö𝗴𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲 𝗩𝗼𝗿𝘁𝗲𝗶𝗹𝗲 𝘃𝗲𝗿𝘀𝘁𝗮𝗻𝗱𝗲𝘀𝗯𝗲𝘇𝗼𝗴𝗲𝗻𝗲𝗿 𝗕𝗲𝘇𝗲𝗶𝗰𝗵𝗻𝘂𝗻𝗴𝗲𝗻

      Bereiche, für die der Fokus auf den Verstand / die Sachebene ansprechender ist, ist das Wort »𝘬𝘰𝘨𝘯𝘪𝘵𝘪𝘷« die bessere Wahl:
      – Parteien aus Bereichen, in denen der Fokus auf die emotionale Ebene schwierig ist oder auch ausgeblendet wird, z.B. Unternehmen oder andere Organisationen. Ein sachlicher Begriff könnte hier zugänglicher oder ungefährlicher wirken.
      – Parteien aus hocheskalierten Konflikten. Dort ist das Bestreben der Parteien (erstmal) keine »Verbindung« oder Annäherung. Das was sie noch eher ansprechen könnte, ist der vermeintliche Gedanke, »kognitiv« der Gegenseite zu beweisen, dass sie im Recht sind.
      – Mediatoren / potenzielle Mediatoren, die sehr verstandesorientiert sind.

      𝗪𝗲𝗶𝘁𝗲𝗿𝗲 𝗔𝘀𝗽𝗲𝗸𝘁𝗲

      Letzten Endes bleibt daneben die Frage offen, wie erfolgreich eine Umbenennung angenommen würde – und bzgl. des Vereins, was für Kosten das verursacht.

      Ich persönlich möchte der Unternehmenswelt bei Konflikten helfen. Für mich ist der Begriff »𝘒𝘰𝘨𝘯𝘪𝘵𝘪𝘷𝘦 𝘔𝘦𝘥𝘪𝘢𝘵𝘪𝘰𝘯« dort ein wesentlich besserer Eisbrecher als »𝘐𝘯𝘵𝘦𝘨𝘳𝘪𝘦𝘳𝘵𝘦 𝘔𝘦𝘥𝘪𝘢𝘵𝘪𝘰𝘯«.

      𝗧𝗟&𝗗𝗥
      Um es kurz zu machen: alle Zielgruppen, die auf der emotionalen Ebene zu erreichen sind, können vermutlich mit dem Begriff »𝘪𝘯𝘵𝘦𝘨𝘳𝘪𝘦𝘳𝘵« mehr anfangen. Alle Zielgruppen, die eher auf der sachlichen Ebene zu erreichen sind, können vermutlich mit dem Begriff »𝘬𝘰𝘨𝘯𝘪𝘵𝘪𝘷« mehr anfangen. Die Frage ist, welche Ziele und Zielgruppen man erreichen möchte. Daneben bleiben die Fragen offen, ob eine Umbenennung angenommen wird und wie das die Vereinsbenennung betreffen könnte.

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