Auf der Jahresversammlung am 31.3.2012 hat die Integrierte Mediation ihre neuen Standards verabschiedet. Diese Standards fassen die grundlegenden Prinzipien zusammen, welchen sich die Mediatoren und Mediatorinnen der integrierten Mediation ebenso wie die Trainer und Trainerinnen verpflichtet fühlen.
Grundlage ist der code of conduct for mediators, an dessen Zustandekommen der Verband integrierte Mediation aktiv beteiligt war, die EU Direktive 2008/52/EC vom 21. May 2008, die mit den Verbänden in Deutschland abgestimmten Standards des DFfM, denen sich der Verband integrierte Mediation unterworfen hat und natürlich das jeweils gültige nationale Recht. Die Standards können hier eingesehen werden:
Standards sind in der Mediation ein wichtiges Thema geworden. Man kommt nicht an Regeln vorbei. Für die Mediation ist allein die Tatsache der Reglementierung eine Herausforderung, ist sie doch ein kreatives, flexibles Verfahren, das auf dem Gedanken der Selbstbestimmung und Vertrauen aufbaut. Fremdbestimmung und Misstrauen wären da kontraproduktiv. Dennoch braucht man Standards. Um sich zu besinnen, wofür die Standards eingerichtet werden, und um ihre Anpassung an die zukünftige Entwicklung zu ermöglichen, sollten wir uns im Klaren darüber sein, was die Standards für uns und IM eigentlich bedeuten.
Unsere Standards sind Orientierungspunkte:
- Sie dienen der Vereinheitlichung, damit wir, wenn wir von der Integrierten Mediation sprechen, sicher sein können, dass wir dasselbe meinen.
- Sie regulieren Abläufe und Zuständigkeiten, um verlässliche Planungen zu erlauben.
Unsere Standards sind Qualitätsmerkmale:
- Sie stellen sicher, dass die gebotene Qualität und die erforderliche Kompetenz zur Anwendung kommen.
- Sie setzen Standards.
- Sie schaffen Vertrauen.
Unsere Standards entsprechen den Identifikationsmerkmalen:
- Denken und Haltung finden sich in den Standards wieder
- Einstellungsmerkmale wie Transparenz, Vielfalt, Flexibilität, Autonomie und Vertrauen kennzeichnen ihre Ausgestaltung.
Manchmal erschließt sich eine Bestimmung am besten durch die Abgrenzung zu dem was nicht gemeint oder verfolgt wird. Wir sind uns einig, dass die Standards nicht zu ge(miss)brauchen sind. Die Standards sind für uns also in der Negativabgrenzung:
- Standards zur Ausbildung sind NICHT gedacht, um Marktvorteile zu erzielen
- Standards zur Zertifizierung und Akkreditierung sind NICHT gedacht um als Cash-mashine für Vereine zu dienen
- Standards sind NICHT gedacht, die Anwendung der Mediation zu limitieren, an Institute zu binden oder andere auszugrenzen.
Mit der Verabschiedung des IM-Codex beginnt eine Phase der Bewährung. Wir, die IM Mitglieder werden beobachten, ob und wie diese Standards der Realität einerseits und unserem Anspruch andererseits anzupassen sind. In der Jahresversammlung am 31.3.2012 haben wir beschlossen, dass diese Standards das erste mal offiziell wieder in der nächsten Jahresversammlung, welche für den September geplant ist, einer Revision zu unterwerfen. Der in der Jahresversammlung am 31.3.2012 gegründete Ausbildungsbeirat wird die Wächterin über die Standards sein.
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