Wir befinden uns irgendwann im Jahr 1995. Arthur Trossen (Richter), Eberhard Kempf (Diplom-Psychologe) und Ralf Kappele (Rechtsanwalt) warum jeder für sich im Bezirk Altenkirchen und dem Westerwald für Familiensachen zuständig. Dazu zählten auch hoch eskalierte Felder. Man konnte beobachten, wie die Parteien Existenz vernichtend miteinander stritten, wo es meist nur um wenige bedeutende Sachwerte ging. Auch bei der immense soziale Schaden zu beobachten in diese Streitigkeiten ausgelöst haben. Oft trafen sich die Profis, um zu überlegen ob und wie man in solchen Fällen Abhilfe schaffen kann.
Die Mediation war plötzlich der Schlüssel für alle Lösungen. Nicht, weil die Parteien eine Mediation durchführen wollten. Von Freiwilligkeit konnte keine Rede sein. Eher das Gegenteil war der Fall. Auch die Anwendung so genannter meditativer Techniken erwies sich als wenig hilfreich. Wo ein Krieg geführt wird herrscht Krieg. Wenn man dort nett miteinander redet, mag es ein netter Krieg sein. Es bleibt ein Krieg. Anderes viele Mediatoren zu dieser Zeit gab es für die drei Konfliktprofis eine Unzahl an Möglichkeiten und Anwendungen. Ihnen kam entgegen, dass sie alle nicht gerade als konventionell galten. So experimentierten sie suchten nach wegen, wie man den Betroffenen das durch den Konflikt verursachte Leid nehmen kann. Natürlich ging es auch um die Kinder. Die Gesellschaft seinen Kindern den wichtigsten Grund, den Erwachsenen zu helfen. Es war allerdings gar nicht notwendig, äußere Gründe zu suchen. Keiner von den streitenden Eheleuten hatte Spaß dabei. Bei der litten unter dem Streit. Auch wenn es so schien, als bräuchten sie ihn, empfanden sie dennoch die Belastung.
Spannend war die Kombination aus psychologischem und juristischem Wissen, ebenso wie die unterschiedlichen beruflichen Perspektiven sie wurden der Ausgangspunkt für eine systemische Sicht. Mit der Zeit machte sich die Erkenntnis breit das neben den Techniken der Gesprächsführung auch Strategien, Methoden und Denkweisen eine entscheidende Rolle spielten, wenn es darum ging die Parteien zu einem Einvernehmen und eine Einsicht darüber zu bewegen, dass ein Einvernehmen möglich und sinnvoll ist. Die Erkenntnis war, dass alles das, was die Mediation beschreibt, notwendig ist um im Streit die Parteien zu einem einlenken zu bewegen.
Versuche diese Erfahrungen auf Mediationskongressen auszutauschen, scheiterten immer daran, dass die Mediatoren behaupteten: „Das ist keine Mediation!“. Die Tatsache, dass ein erkennender Richter und ein als solcher amtierender Anwalt in die Verhandlungen einbezogen war genügte, um die Mediation abzulehnen. Die Begründungen decken sich nicht mit den Erfahrungen, die Trossen, Kempf und Käppele gewinnen konnten. Die Diskrepanz zwischen der formellen und erlebten Sicht bei der Anlass, sich tiefer für das zu interessieren, was die Mediation eigentlich zu Mediation macht. Auch dann, wenn die Parteien innerlich noch nicht bereit sind sich auf eine Kooperation einzulassen.
Die ständigen Vorhaltungen, dass die alten Kirchenerfahrungen, die sich in den so genannten Altenkirchner Modell festgeschrieben haben, keine Mediation seien würden dann schließlich dazu, dass dieser negativen Anwendung ein eigener Namen gegeben wurde. Das war der Anlass für Benennung der integrierten Mediation und zugleich der Anlass für die Gründung des Vereins.
Die Gründung erfolgte in einer Versammlung mit weiteren engagierten Konfliktprofis am 11. April 2001 in Hachenburg.
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